Ich hân mîn lêhen, al die werlt, ich hân mîn lêhen! Ansprache von Rektor
Den langersehnten Ergänzungsbau beziehen und einweihen zu dürfen —das ist für die Hochschule St. Gallen ein Anlass zu grosser Freude, hat sie doch —sie zählt heute an die viertausend Studenten —während vieler Jahre in einem Gebäude ausharren müssen, das, gottlob grosszügig, für 900 Studenten geplant worden war. In den neuen Räumen kann die Bibliothek endlich wieder sein, was sie sein muss: das Zentrum wissenschaftlicher Tätigkeit; mit dem grossen Hörsaal und den zusätzlichen Seminarräumen lässt sich die Organisation des Lehrbetriebs verbessern; die Cafeteria im neuen Foyer ist ein Beitrag zu freundlich-entspannter Atmosphäre. So rufe ich denn, stellvertretend für die Hochschulleitung und die gesamte Hochschule, mit Walther von der Vogelweide aus:
«Ich hân mîn lêhen, al die werlt, ich hân mîn lêhen.»
Von ihm übernehme ich den Stosseufzer
«ich bin ze lange arm gewesen ân mînen danc.» (Ich bin zu lange arm gewesen gegen meinen Willen.)
aber auch seinen Hoch-Mut
«mîn nâhgebûren dunke ich verre baz getân: si sehent mich niht mêr an in butzen wîs als si wîlent tâten. (Meinen Nachbarn komm ich nun viel wohlgeratner vor: sie sehn mich nicht mehr an wie ein Gespenst, wie sie es einst getan.)
Die Geschichte des Ergänzungsbaus, dessen Einweihung wir heute feiern, reicht bis in die siebziger Jahre zurück. Nach dem zweimaligen Scheitern einer Bauvorlage in den Jahren 1970 und 1973 wurden die konkreten Vorarbeiten —einerseits in einer hochschulinternen Arbeitsgruppe, andererseits auf dem politischen Feld — Ende der siebziger Jahre wieder aufgenommen. 1980 bewilligte der Grosse Rat des Kantons St. Gallen einen Projektierungskredit sowie die Ausschreibung eines Wettbewerbs, aus dem das Projekt von Bruno Gerosa als Sieger hervorging. Der Grosse Rat genehmigte im Frühjahr 1985 das in der Zwischenzeit weiterentwickelte Projekt sowie den Kostenvoranschlag, und mit der Gutheissung der grossrätlichen Vorlage in der Volksabstimmung vom September 1985 war der Weg für die Realisierung endlich frei.
Schon im Frühjahr 1986 konnte mit den Bauarbeiten begonnen werden, die Grundsteinlegung erfolgte im September 1986, das Aufrichtefest 1987, und im März 1989 haben wir, auf den Tag genau der Terminplanung entsprechend, mit dem Bezug des neuen Gebäudes begonnen.
Dank
Für die Hochschule St. Gallen ist der heutige Tag vor allem ein Tag des Dankes. Dank gilt den Stimmbürgern, dem Parlament —insbesondere der vorbereitenden Kommission unter dem Präsidium von Kantonsrat Dr. Markus Hofmann — und der Regierung des Kantons St. Gallen, die mit der Gutheissung der notwendigen Kredite die Bedingungen dafür geschaffen haben, dass die Hochschule ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen kann. Dank gilt sodann denjenigen, die für den Bau und die Bauarbeiten verantwortlich zeichnen, dem Architekten, Bruno Gerosa, dem Bau führer, Max Lüscher, dem Präsidenten der Baukommission, Kantonsbaumeister Arnold Bamert, sowie seinem Mitarbeiter, Ruedi Albrecht, und den übrigen Mitgliedern der Baukommission. Dass die Arbeit in der Baukommission nicht Belastung, sondern Freude war, ist das besondere Verdienst Arnold Bamerts. Unter seiner Leitung hat auch die Kunstkommission, deren Mitglieder ich in meinen Dank einschliesse, bei grossem Engagement ihre Arbeit erfolgreich vorantreiben können.
Ich danke den Bauhandwerkern für ihre qualitativ hochstehende Arbeit. Auf seiten der Hochschule danke ich den Leitern von Bibliothek und Bibliotheksverbund, Dr. Xaver Baumgartner und Dr. Christoph Schnell, und ihren Mitarbeitern, sowie dem Hausdienst unter der Leitung von Paul Wiesli, die den reibungslosen Bezug des Neubaus gewährleistet haben.
Am heutigen Tag erinnern wir uns auch der vielen und vielfältigen Aktivitäten, die notwendig waren, um im politischen Bereich das Verständnis für das Bauvorhaben der Hochschule St. Gallen zu schaffen. Ich danke den Mitgliedern des kantonalen Abstimmungskomitees unter dem Präsidium von Kantonsrat Peter Schönenberger für ihren grossen Einsatz und ganz besonders den Bezirkskomitees und ihren Präsidenten für ihr aussergewöhnliches
Engagement. Unseren Dank richten wir auch an den Vorsteher des Baudepartements, Regierungsrat Willi Geiger, an den Vorsteher des Finanzdepartements, Regierungsrat Paul Gemperli, und in ganz besonderer Weise gilt unser Dank Ständerat Ernst Rüesch, der, bis 1988 Vorsteher des Erziehungsdepartements und Präsident des Hochschulrats, sich in entscheidender Weise dafür eingesetzt hat, dass die Hochschule heute ihren Ergänzungsbau einweihen kann.
Mein Dank gilt sodann dem Hochschulverein und seinem Präsidenten, Dr. Max Bruggmann: In grosszügiger Weise hat der Hochschulverein die Mittel für die Informationsarbeit vor der Volksabstimmung zur Verfügung gestellt, und mit einer ebenso grosszügigen Schenkung, dem Kunstwerk von Enzo Cucchi, hat er nun einen für die Atmosphäre der Hochschule wesentlichen Akzent im Ergänzungsbau gesetzt.
Wenn der Ergänzungsbau so vollendet werden konnte, wie er ursprünglich geplant war, nämlich mit zwei nach Norden ausbuchtenden Seminarräumen im Erdgeschoss, so verdanken wir dies dem ISC und der St. Galler-Stiftung für internationale Studien, ihrem Präsidenten Professor Dr. Hans Siegwart und dem Delegierten Wolfgang Schürer: ISC und Stiftung stellten die Mittel für den' Bau des Hörsaals Nordost zur Verfügung. Grosser Dank gilt auch der Firma Bühler AG, Uzwil, und insbesondere Frau Annette Bühler, für das Tafelbild von Gerhard Richter im Obergeschoss des Ergänzungsbaus.
Schliesslich danke ich zahlreichen Kollegen, Mitarbeitern der Verwaltung und Studenten, insbesondere Herrn Altrektor Alfred Meier, unter dessen Rektorat die Projektierungsarbeiten für den Ergänzungsbau aufgenommen wurden, ganz besonders aber meinem Vorgänger im Amt, Herrn Altrektor Alois Riklin, der die interne Arbeitsgruppe als Prorektor präsidierte und der die Hochschule in der Projektierungsgruppe mit grösstem Engagement vertrat. Wesentliche Arbeit im Hintergrund hat der Verwaltungsdirektor, Dr. Franz Hagmann, mit einigen seiner engeren Mitarbeiter geleistet, und dankbar erinnere ich mich jener Kollegen, Assistenten und Studenten, die mich in der Zeit der Informationsarbeit tatkräftig unterstützt haben.
Architektur als Symbol
Der Neubau, den die Hochschule heute offiziell vom Baudepartement des Kantons übernehmen darf, ist keine Nachahmung des Hauptgebäudes von 1963. Wie dieses spricht auch der Ergänzungsbau seine eigene, ja eigenwillige Sprache, die doch auch Sprache seiner Zeit ist. Grundform für Walter Förderers Konzept des Hauptgebäudes ist der Kubus beziehungsweise das Quadrat; in der schweren, fensterlosen Beton-tête hat sie ihre markanteste Realisierung gefunden. Kennzeichen des Ergänzungsbaus ist dagegen die Pyramide, beziehungsweise das Dreieck, die Pyramide aus lichtdurchlässigem Glas über einer eleganten Stahlkonstruktion. Statisch, erdverbunden und ernst mutet der Hauptbau an; im Neubau dominieren dagegen dynamisierende Elemente und das Spiel mit den Gegensätzen von Enge und Weite, von Schwere und Leichtigkeit. In seiner Strenge, ja Disziplin, in seiner Konsequenz, die auch noch das letzte formale und materiale Detail erfasst, ist der Hauptbau gewissermassen nach innen gerichtet; wer in den Neubau hinüber wechselt, wird dagegen von einem unbekümmerten Einfallsreichtum und einer Vielfalt formaler und materialer Elemente überrascht, von Durchblicken und vor allem immer wieder vom Ausblick.
In ihrer Gegensätzlichkeit und in ihrem Aufeinanderbezogensein lassen sich Hauptbau und Neubau als Spiegelung jener grundlegenden Polaritäten begreifen, die für den Charakter der Hochschule St. Gallen grundlegend waren und deren Spannung sie sich, eine junge Hochschule, auch in Zukunft aussetzen wird, um jung zu bleiben. Der strengen Diszipliniertheit, wie sie im Hauptbau Ausdruck findet, entspricht die Hochschule mit ihren hart geregelten Studiengängen und ihrem rigorosen Prüfungssystem, und die schwere Erdverbundenheit des Hauptbaus erinnert daran, dass die Hochschule, mit ihrem Konzept des Praxisbezugs, ganz in den irdischen Realitäten steht. Aber was wäre das Konzept des Praxisbezugs, wenn sich die Hochschule nicht auf der anderen Seite der Wissenschaft verpflichtet wüsste, und d.h. auch: dem Intuitiven, der bewegenden Idee, dem experimentellen Erproben von Zusammenhängen, wie es, architektonisch, in der auf Offenheit ausgerichteten Sprache des Neubaus seinen Ausdruck findet.
Aus der Spannung solcher Polarität sind denn auch jene wesentlichen Neuerungen zu verstehen, die die Chronik des akademischen Jahres 1988/89 verzeichnet: Die Gründung des Instituts für Technologiemanagement (ITEM), des Instituts für Wirtschaftsinformatik (IWI) sowie der Forschungsstelle für Internationales Management (FIM) — alle drei übrigens nicht so sehr als Erweiterung, sondern vielmehr als Umstrukturierung bisheriger Verhältnisse konzipiert —, die Einführung des Lehrgangs Informationsmanagement, die Verabschiedung der Satzung für das Intensivstudium für Führungskräfte in Klein- und Mittelunternehmen (KMU) und der Start dieses Programms unter der Leitung von Professor Dr. Hans Jobst Pleitner, sowie schliesslich die Bildung eines über die ganze Hochschule ausgedehnten Arbeitskreises zur Problematik Schweiz —EG.
Das neue Zeichen der HSG
HOCHSCHULE ST. GALLEN
Wenn die Architektur in so grundlegender Weise von dem spricht, was sie beherbergt, so verwundert es nicht, dass das neue Wahrzeichen der HSG die architektonischen Grundelemente aufnimmt: Liest man es von links nach rechts, so gibt das auf den Hauptbau verweisende Quadrat die Dimensionen vor für den Namenszug, über dem, als Element des Strebens, das Dreieck des Neubaus ins Offene weist, bezogen freilich auf die Basis des grünen Balkens unter dem Namenszug, auf die lebendige und Lebendigkeit gewährende Grundlage des Kantons St. Gallen als dem Träger der Hochschule. So steht der Namenszug in einem Spannungszusammenhang, der wohl ein Ganzes bildet, der Bezugspunkte, ja Kriterien signalisiert, zugleich aber auch Bewegung zulässt und Offenheit anzeigt.
Es ist für lebendige Symbole charakteristisch, dass sie zwar keineswegs beliebig, wohl aber vielfältig interpretiert werden können. So darf denn auch im vorliegenden Fall der Gedanke über die architektonische Assoziation hinaus in andere Bereiche wandern, ohne dass er Gefahr liefe, sich im Zufälligen zu verlieren. Mit Quadrat und Dreieck, die das Wahrzeichen der Hochschule St. Gallen bestimmen, sind auch die Vierzahl und die Dreizahl angesprochen, und beide zusammen verweisen auf die in der abendländischen Bildungstradition zentrale Siebenzahl: Quadrivium —Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie —und Trivium —Grammatik, Rhetorik und Dialektik —bilden zusammen die «septem artes liberales», die Sieben Freien Künste; in einer auf die Antike zurückgehenden Tradition bilden diese im Mittelalter den wesentlichen Bestand weltlicher Gelehrsamkeit, wobei man das Quadrivium als Vorläufer der heutigen Naturwissenschaften auffassen und das Trivium den heutigen Geisteswissenschaften zuordnen mag. Zweifach lässt es sich begründen, wenn das neue Wahrzeichen der Hochschule mit Viereck und Dreieck auf die Sieben Freien Künste bezogen wird: Zum einen im Blick zurück auf die st. gallische Geschichte, denn das Kloster St. Gallen hat wesentlichen Anteil an der Tradierung dieses «Lehrplans», und von einem St. Galler Mönch, von Notker dem Deutschen (952-1022), stammt die erste Erwähnung und Kommentierung der septem artes in einem deutschen — in einem althochdeutschen — Text. Zum anderen darf das eigene Lehrkonzept der HSG in Erinnerung gerufen werden, das, ausgerichtet auf einen möglichst ganzheitlichen Zusammenhang, die Weite des Horizonts von Bildungsmöglichkeiten — wie seinerzeit die septem artes — für die hier angebotenen Lehrgänge fruchtbar machen möchte.
Viereck und Dreieck in der Architektur und im Wahrzeichen der HSG bringen aber nicht nur bildungsgeschichtliche Zusammenhänge in Erinnerung. In den verschiedensten zahlensymbolischen Traditionen, deren Ursprünge kaum noch zu eruieren sein dürften, steht die Vierzahl — an die vier Elemente, die vier Jahreszeiten, die vier Himmelsrichtungen sei erinnert — für die irdische Bedingtheit des Menschen, für seine Verwurzelung in der materiellen Welt, während die Dreizahl, weithin eine heilige Zahl, auf jene Kräfte und Bezüge verweist, die das Irdische übersteigen und jenseits des Materiellen Realität sind.
In den Grundstein für den Ergänzungsbau haben wir am 2. September 1986 nicht etwa Bücher und Lehrpläne, Gesetze und Verzeichnisse eingemauert, sondern ein lateinisches Gebet aus dem Mittelalter, um so der Verbundenheit mit all jenen Ausdruck zu geben, die, trotz der Widrigkeiten und der Bedrohlichkeit des Irdischen, auf gute Kräfte vertrauten und die, bei aller Einsicht in die eigene Beschränkung, zu hoffen wagten. Obwohl dieses lateinische Gebet den Segen für ein bäuerliches Haus erbittet, dürfen wir uns am heutigen Tag seine wesentlichen Aussagen zu eigen machen. Im Blick auf das neue Haus wird um beides gebeten: um das Irdische
«ut et sint promptuaria eorum plena» (dass die Vorratskammern voll seien) «et de pinguedinae terrae uite substantiam orat» (um Lebenssubstanz von der Erde)
aber auch um das, was mit Fleiss und Arbeit nicht zu erreichen ist
«de rore caeli abundantiam» (um Tau des Himmels)
Bedarf es noch eines Hinweises darauf, dass damit eben jene Polarität angesprochen ist, auf die auch mit dem Gegensatz von der Vierzahl und der Dreizahl verwiesen wird —auf jene Polarität, die jedes geistig lebendige Dasein auszeichnet und die also auch für die Lebendigkeit einer Hochschule, für die Lebendigkeit unserer Hochschule, grundlegend ist? So dürfen wir uns am Tag der Einweihung unseres Ergänzungsbaus an das halten, was Architektur und Wahrzeichen uns im Verweis auf Bildungsgeschichte, Zahlensymbolik und Gebetstradition mitzuteilen vermögen.
Meine Wünsche für das Leben der Hochschule im neuen Haus kleide ich darum in die abschliessenden Worte jenes Textes, der, in buchstäblichem Sinne, grundlegend war für die Errichtung:
«introitum uero nostrum benedicere et sanctificare digneris ... et infra parietes domus istius angelus tuae lucis inhabitare dignetur»
(Dein Segen möge über unserem Einzug liegen ... Möge in den Wänden dieses Hauses der Engel Deines Lichts Einsitz nehmen!)
Ergänzungsbau
Am Hochschultag 1989 kann der Ergänzungsbau — er soll in Zukunft Bibliotheksbau heissen —feierlich eingeweiht werden. Der Bibliotheksbau bringt primär die dringend notwendige Entlastung im Bereich der Unterrichtsräume und der Bibliothek:
Das Auditorium maximum hat 642 Plätze und ist mit modernsten audiovisuellen Mitteln ausgestattet. In Informatik-Lehrveranstaltungen als Beispiel ist die Grossprojektion von grossem Nutzen; die Übersetzungsanlage ermöglicht Simultanübersetzungen in sechs Sprachen. Der neue Senatsraum mit 96 Plätzen und sieben kleinere Seminarräume bieten für Lehrveranstaltungen in Gruppen den notwendigen Raum.
Die Bibliothek ist aus dem Hauptgebäude in den Bibliotheksbau umgezogen. Die Anzahl der Arbeitsplätze konnte der Zahl der Studierenden entsprechend erhöht werden, auch steht der gesamte Buchbestand wieder im Freihandsystem zur Verfügung. Auf den Zeitpunkt des Umzugs konnte ebenso die Einführung des EDV-Bibliothekssystems Dobis/Libis abgeschlossen werden. Das neugegründete Bibliotheksverbundzentrum sorgt für die EDV-Unterstützung der Hauptbibliothek und der Institutsbibliotheken
Im Bibliotheksbau befinden sich —neben einigen wenigen Büros für die Verwaltung — auch die Büroräumlichkeiten des Nach-Diplomstudiums in Unternehmungsführung (NDU) und der Forschungsstelle für Internationales Management (FIM).
Der umbaute Raum des Bibliotheksbaus beträgt 57510 m3, die
Bruttogeschossfläche 13388 m2. Die budgetierten Gesamtkosten
für den Bibliotheksbau, den Umbau des Hauptgebäudes und
den Landerwerb betragen 31,675 Mie Franken. Davon trägt der
Kanton St. Gallen 12,756 Mie Franken, die Stadt St. Gallen 5,452
Mie Franken und die Eidgenossenschaft 13,467 Mie Franken.
Die Stimmbürger des Kantons St. Gallen nahmen am 22. September 1985 die Vorlage über den Ergänzungsbau an. Bereits Ende April 1986 konnten die Arbeiten auf dem Oberen Girtannersberg aufgenommen werden, bis Mitte August 1986 waren die Aushubarbeiten abgeschlossen.
Am 2. September 1986 erfolgte die Grundsteinlegung, und bis Ende 1986 waren die Betonierarbeiten am Kellergeschoss des Gebäudes wie geplant abgeschlossen. Die neue Vervielfältigungsanlage im Verbindungsgang zwischen dem Hauptgebäude und dem Bibliotheksbau wurde im März 1987 bezogen.
Nach 18 Monaten Bauzeit konnte am 6. November 1987 die Aufrichte gefeiert werden. 23000 m3 Aushub mussten bewegt, 30000 m2 Schalungen erstellt, 900 t Eisen und 10000 m3 Beton verbaut werden, damit der Rohbau termingerecht erstellt werden konnte.
Das Jahr 1988 diente dem Innenausbau des Gebäudes. Der Zeitplan
konnte gut eingehalten werden, so dass der Bau auf Beginn
des Sommersemesters 1989 bezogen werden konnte. Am
17. April 1989 fanden die ersten Lehrveranstaltungen im Bibliotheksbau
statt; an diesem Tag öffnete auch die Bibliothek ihre
Pforten am neuen Ort.