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Veterinärmedizin und Volksgesundheit

Rektoratsrede von

Prof. Dr. Hans Fey
Verlag Paul Haupt Bern 1965

Alle Rechte vorbehalten
Copyright ©1965 by Paul Haupt Berne
Printed in Switzerland
Druck: Paul Haupt Bern

Die Rede am Dies academicus gibt dem Rektor die willkommene Gelegenheit, die Probleme und Anliegen seines Berufsstandes vor einer breiten Öffentlichkeit darzustellen. Nur selten — zu selten, möchte ich sagen — tritt der akademische Lehrer und Forscher aus seinem Fachgremium heraus vor die Bevölkerung, die ihn trägt und die ein Recht auf Information besitzt; dies ganz besonders in einer sorgenerfüllten Zeit, in der wir für unsere Hochschulen enorme Summen zu fordern gezwungen sind.

Gerade die Tierärzte haben sich seit jeher allzu sehr zurückgehalten, die Leistungen der Tiermedizin für das gesamte Volk ins rechte Licht zu rücken, einer Medizin, die wie die Menschenmedizin aus den gleichen Quellen herauswuchs und zum Teil auf gemeinsamem, zum Teil auf getrenntem Wege eine jahrtausende alte Tradition gewann.

Die Folge dieser Zurückhaltung konnte nicht ausbleiben, und zeigt sich darin, das sich die Öffentlichkeit von der tierärztlichen Kunst und Wissenschaft ein völlig einseitiges Bild macht und sich kaum bewusst ist, in welch durchdringender und vielseitiger Weise veterinär-medizinische Aktivität das Leben, ja Überleben eines jeden Einzelnen auch außerhalb der Landwirtschaft beeinflußt.

Der tierärztliche Berufsstand sieht sich zwar in seiner Gesamtheit selten öffentlicher Kritik ausgesetzt, weniger jedenfalls als Ärzte, Apotheker, Lehrer, Juristen, und schon gar nicht ist in der Dichtung etwas zu finden, welches, wie das von Herrn Rektor Merz zitierte Shakespeare-Wort «First of all, lets kill all the lawyers» (Heinrich VI.), in analoger Weise Tierärzte beträfe. Vielmehr begegnet der Tierarzt außerhalb der Landwirtschaft und der direkt interessierten Tierbesitzer recht häufig einer durch Unkenntnis genährten bedauerlichen Gleichgültigkeit, die in Anbetracht des unschätzbaren Gewinns an Gesundheit und Wohlstand, die das ganze Volk dem tierärztlichen Bemühen verdankt, nur schwer zu verstehen ist.

Als vor einem akademischen Gremium die Mitteilung verlesen wurde, es sei an unserer Fakultät eine Abteilung für Geflügelkrarikheiten zu schaffen, erhob sich allseits vergnügliche Heiterkeit. War es schon Heiterkeit, hatt' es doch Methode! Demgegenüber konnte sich Lord Todd an der Paul-Karrer-Vorlesung 1962 ernsthaften und allseitigen Interesses erfreuen, obschon er sich über die Farbstoffe der Blattläuse verbreitete.

Ich frage Sie und mich, weshalb die Beschäftigung mit dem uns so vertrauten, nützlichen Huhn und der Blattlaus, die wir in unserer anthropozentrischen Denkweise als Schädling zu bezeichnen belieben, derart verschieden geartete Reaktionen auslöst.

Es will mir scheinen, ein wichtiger Grund liege darin, das der Außenstehende die Veterinärmedizin als «Medizin am minderen Objekt» betrachtet, die demnach selbst geringer zu schätzen sei. So wird denn häufig die Tötung von Tieren als unserer Weisheit letzter Schluß mißdeutet. Dies ist in der Tat und bedauerlicherweise ultima ratio, eine Aufgabe des einzelnen Falles, die zumeist durch wirtschaftliche Überlegungen diktiert ist und in den wenigsten Fällen eine medizinische Resignation bedeutet. Bei Tieren von geringerem Wert, die in Herden leben, wird die Tötung unter Umständen sogar zu diagnostischen Zwecken angewendet; im Verein mit immunologischen Massnahmen ist sie bei der Tilgung gemeingefährlicher Seuchen gar das einzige, vernünftigerweise anzuwendende Instrument. Individual-medizinische Erwägungen treten zurück hinter die nüchterne Tatsache, die viele bedauern mögen, das das Tier nach Gesetz eine Sache ist.

Virgil hat diese rigorose, aber oft allein wirksame Art der Seuchentilgung im «Landleben» vorweggenommen:

«Siehst du von weitem ein Schaf oft schleichen zu sanfter Beschattung
oder mit Unlust auch abtupfen die Spitzen der Kräuter;
eins, das hinter dem Zug hergeht und, während es weidet,
mitten im Feld hinsinkt und allein spät abends nach Haus kommt.
Sogleich tilge die Schuld mit dem Mordstahl, ehe die Seuche
durch's sorgledige Völkchen mit Graun und Schrecken umherkriecht.»

Die Tilgung von Tierbeständen hat noch heute ihre nicht wegzudenkende Bedeutung in der Kontrolle verheerender Seuchen, und zwar gleichermassen zugunsten der Landwirtschaft wie des Menschen direkt. Wenn andere geeignete Methoden fehlen, muss eine Minderheit von Tieren zum Schutze der Mehrheit geopfert werden. Man denke an die Rindertuberkulose, die seit 1960 als offiziell getilgt gilt. Abgesehen vom Verlust von 20-25 Millionen Franken, der der Landwirtschaft durch die Rindertuberkulose jährlich erwuchs, gelang mit deren Tilgung die Reduktion

der bovinen Tuberkulose des Menschen, die 1949 noch 10 % aller tuberkulösen Erkrankungen betrug auf 2% im Jahre 1964 (1, 19). Früher sagte man Kindertuberkulose — Rindertuberkulose, heute sieht Herr Rossi noch zwei- bis dreimal im Jahr eine Lymphadenitis colli boviner Genese, und auch diese wenigen Fälle werden verschwinden. Wir sind heute im Gegenteil so weit, dass wir nicht mehr den Menschen vor der Infektion durch das Tier, sondern das Tier vor der Infektion durch den Menschen schützen müssen (1). Wir sollen uns bei der Wertung dieses bedeutenden veterinär-medizinischen Erfolges im Dienste der Volksgesundheit jederzeit darüber Rechenschaft ablegen, dass er in erster Linie mit organisatorischen, finanziell-wirtschaftlichen und hygienischen Mitteln errungen wurde und erst in zweiter Linie eine medizinische Tat darstellt. Das Medizinische daran bestand in der Beherrschung und sinngemäßen Anwendung der Mikrobiologie, Immunologie, Epidemiologie und Pathogenese der bovinen Tuberkulose.

Ich hoffe, damit einen sehr wesentlichen Unterschied zwischen Menschen- und Tiermedizin herausgearbeitet zu haben:

Der Arzt konzentriert sich in erster Linie auf das kranke Individuum, im Falle einer Infektionskrankheit auf den Wirt. Die Erhaltung des Lebens wird kompromisslos angestrebt.

Dem Tierarzt geht es in erster Linie um die Erhaltung wirtschaftlicher Werte, die Sorge um das kranke Individuum tritt zurück hinter die Sorge um die Herde. Im Falle der Infektionskrankheit steht die Ätiologie, der Erreger und dessen Vernichtung im Wirt und seiner Umgebung im Vordergrund.

Sollte bisher der Eindruck entstanden sein, die Veterinärmedizin sei an der Klinik des Einzelfalles wenig interessiert, so muss er gleich als verfehlt zurückgewiesen werden. Die Grundlagen der Veterinärmedizin, wie jeder wirklichen Medizin, sind und bleiben eine minutiöse Symptomatologie und das Bestreben zu heilen, nur sind leider diesem Bestreben durch das unerbittliche Diktat der Wirtschaftlichkeit mehr oder weniger enge Grenzen gesetzt; Grenzen, die für den idealistisch Gesinnten unter den Tierärzten oft eine arge Belastung bedeuten. Quod licet Jovi non licet bovi! Und doch haben tierärztliche Kliniker, wohl mehr aus wissenschaftlichem Antrieb als aus der Praxis heraus, der Menschenmedizin bedeutende

Beiträge geschenkt. Ich denke, pars pro toto, an die von Schofield gefundenen Cumarinderivate, die therapeutische Anwendung finden (11); an die heute so verbreitete Diskushernie, die 1896 von Dexter (6) zum erstenmal bei einem Hund beschrieben wurde; an die Ausarbeitung des Diphtherietoxoids durch Ramon (12); an den Veterinär-Pathologen Chauveau, der vor mehr als 100 Jahren zum erstenmal einen Katheter auf venösem Wege in das Herz eines lebenden Pferdes zur Vornahme von Druckmessungen einführte und an Desliens, der 1923, das heisst sechs Jahre bevor Forssmann, der spätere Nobelpreisträger, seinen Selbstversuch vornahm, mittels Herzkatheterismus gewisse Krankheitszustände am Pferd untersuchte (zitiert nach Detweiler (4]). Sie haben anlässlich der diesjährigen Dr.-A.-Wander-Gedenkfeier aus dem Munde von Herrn Hadorn vernommen, zu welcher enormen diagnostischen Bedeutung diese veterinärmedizinische Idee in den heutigen Kreislauflaboratorien gelangte. Auch sei Ihnen das erstaunliche Faktum nicht vorenthalten, wonach im Jahre 1500 der Schweizer Tierarzt Jakob Nufer den ersten Kaiserschnitt an einer Frau ausführte (14).

Meine Kollegen von der kurativen Praxis mögen es mir nachsehen, wenn ich jetzt in Übereinstimmung mit der Meinung der internationalen Tierärztekongresse der letzten Jahre hervorhebe, dass die entscheidende und grundlegende Entwicklung der Veterinärmedizin in Richtung der komparativen Medizin sowie der Prophylaxe und öffentlichen Hygiene fortschreitet. Beide sprengen den ursprünglichen Rahmen der Heilung und Gesunderhaltung von Tieren; durch die komparative Medizin gewann sie vollends die Anerkennung als biologische Wissenschaft, nachdem sie wie die Schwesterfakultät die Stufen des Mysteriums, der Kunst und des Handwerks durchmessen hatte; mit der Prophylaxe und Hygiene errang sie sich ihre lebenswichtige Bedeutung für Mensch und Tier, deren sich die Bevölkerung zwar kaum bewusst ist.

Der Tierarzt wirkt im weiten Feld zwischen Medizin und Landwirtschaft, in beiden beheimatet, beiden dienend. Er befindet sich deshalb in einer einzigartigen Position in bezug auf die Volkswohlfahrt, und da er sich mit medizinischen Mitteln mit dem Tier beschäftigt, begegnen sich in der Veterinärmedizin die biologischen und medizinischen Wissenschaften. Auf dieser Grundlage ist es zu verstehen, das in der vergleichend-medizinischen

Forschung die künstlichen Grenzen zwischen Human- und Veterinärmedizin sich zu verwischen beginnen und sich die Perspektive einer Einheit der Medizin abzeichnet. Dies allerdings ist nicht neu. In der vorchristlichen Zeit bestand kein Unterschied zwischen Menschen- und Tierarzt; persische und römische Praktiker versorgten Familie, Sklaven und Vieh. Im Mittelalter wurde solches unhaltbar, weil es dem religiösen Empfinden widersprach, das der Mensch als Ebenbild Gottes in seiner Krankheit mit dem Tier verglichen werde (14, 16).

Erst mit der Entwicklung der Mikrobiologie und der pathogenetischen Forschung gewann das Verbindende wieder zunehmend an Bedeutung und gipfelte in der allerdings rein biologischen Betrachtungsweise, die den Menschen nur als eine Art unter allen andern Arten des zoologischen Systems begreift.

Die experimentelle Medizin beschäftigt sich gezwungenermaßen fast ausschließlich mit dem Tier und ist deshalb de facto eine komparative Medizin, die die Forschungsergebnisse der Veterinärmedizin verwertet und ihrerseits neue Erkenntnisse in fruchtbarem Austausch zurückgibt. Man bedenke auch, das die Entwicklung neuer Medikamente zum großen Teil auf Tierexperimenten beruht, weshalb sich die experimentelle Medizin und die pharmazeutische Industrie in ständig steigendem Masse die Mitarbeit von Tierärzten sichern. Schon heute gehen 50 % der kanadischen und 60 % der USA-Tierärzte nicht in die Praxis, sondern entweder in die Administration oder aber in Universitäts- und Industrielaboratorien (11), wo sie in enger Kollaboration mit Ärzten an Problemen arbeiten, die beide Disziplinen gleichermassen interessieren, nämlich an medizinischer Biologie schlechthin und nicht an Human- oder Veterinärmedizin.

Gemäss uralter Tradition waren Anatomie und Embryologie seit jeher dem Gedanken des Komparativen verpflichtet. Die griechischen Anatomiebücher vor Christus — ich nenne als Autoren Diocles, Erasistratos, Praximus, Heraklid — aber auch die Werke Galens waren im wesentlichen Tieranatomien.

Die moderne Anatomie und vor allem auch die experimentelle Embryologie verlagert ihr Interesse immer mehr vom makroskopischen und mikroskopischen Bereich zur submikroskopischen Feinstruktur unter Verwendung

histochemischer Methoden und des Elektronenmikroskopes. Da aber die Interpretation von Ultrastrukturen ohne gleichzeitige Deutung der Funktion suspekt ist, ergeben sich notwendigerweise Verknüpfungen mit der Physiologie, Biochemie, Genetik. Ziel der Forschung wird auch hier letzten Endes das Verständnis der Beziehungen zwischen Funktion und molekularer Struktur sein, ein Endziel, dem irgendwie alle biologischen Wissenschaften entgegenstreben.

Anatomie ist solcherart aber reine Cytologie, und in der Lehre vom Aufbau der Zelle sind Grenzen zwischen Mensch und Tier inexistent, die Forschungergebnisse beider Disziplinen somit gegenseitig verwertbar. Ähnliches ist von der angewandten und experimentellen Pathologie zu sagen. Gleiche oder ähnliche Krankheiten führen bei Mensch und Tier zu vergleichbaren Läsionen, am Tier gewonnene Erfahrungen gestatten bei kritischer Würdigung Analogieschlüsse für die Verhältnisse beim Menschen. Der Nachweis ähnlicher pathologischer Veränderungen bei scheinbar so weit auseinander liegenden Krankheiten wie Rinderpest, Hundestaupe und Masern führte zum Nachweis der immunologischen Verwandtschaft der verantwortlichen Virusarten, die so weit geht, das die Verimpfung von Staupevirus an den Menschen diesen vor Masern schützt und der Hund durch Masernvirus gegen Staupe gefeit wird (14). Ein Erstaunen, welches von interessierter Überraschung über Unbehagen bis zur ärgerlichen Indignation reicht, stellt sich ein, wenn man erfährt, das das Schwein sich wachsender Beliebtheit als Experimentaltier erfreut, weil es —horribile dictu — in manchen Belangen menschenähnliche Eigenschaften aufweist.

An der Veterinär School's Comparative Cardiovascular Studies Unit in Philadelphia haben H. R. Luginbühl aus unserer Fakultät und Detweiler auf die verblüffenden Analogien zwischen menschlicher Atherosclerosis und derjenigen von Schweinen verschiedenen Alters hingewiesen, Untersuchungen, die unter den Auspizien der Weltgesundheitsorganisation weitergeführt werden und die die Hoffnung wecken, es könne experimentell ein Zusammenhang gefunden werden zwischen Atherosclerosis und Genetik, Ernährung, Haltung, physischer Tätigkeit, Anzahl der Trächtigkeiten und anderen Variablen (14, Luginbühl, persönliche Mitteilung).

In dem ebenfalls von der WHO geförderten Programm zur vergleichenden Erforschung bösartiger Tumoren nehmen tierärztliche Forscher in ähnlicher Weise eine Schlüsselstellung ein. Am Tier werden übertragbare Tumoren untersucht, vornehmlich die Leukose am Huhn und neuerdings auch am Rind.

Die vergleichende Tumorforschung hat ihr Pendant in der bei uns so hervorragend vertretenen vergleichenden Neuropathologie, und auch die Physiologen und Biochemiker stehen, soweit sie sich auf Tierversuche stützen, mit Veterinärmedizinern gleicher Arbeitsrichtung in fruchtbarem Gedankenaustausch.

Ich glaube, ich darf mich vermessen, zu behaupten, daß die Einheit von Methodik und Ziel am eindrücklichsten in der Mikrobiologie zum Ausdruck kommt. Bei der heute bekannten epidemiologischen Verflechtung von menschlichen und tierischen Infektionskrankheiten, von der noch die Rede sein wird, erscheint es müßig, an einer Grenzziehung in Veterinär- und Humanmikrobiologie festzuhalten, sind es doch Grenzen, deren strikte Beachtung mehr Schaden stiftet als deren Niederlegung. Natürlich wird es niemandem einfallen, zu bestreiten, das es Bereiche gibt, die besser von einem ärztlich ausgebildeten Mikrobiologen verwaltet werden und solche, in denen ein Veterinärbakteriologe Adaequateres leistet, aber die Reziprozität beherrscht dieses Gebiet, und so mag es denn zu niemandes Nachteil vorkommen, dass ein an Darmbakterien interessierter Veterinärbakteriologe in der Bekämpfung menschlicher Salmonellosen mitwirkt oder an Coli-Säuglingsenteritis arbeitet und der für Myxoviren spezialisierte Humanvirologe an Geflügelpest.

Analogieverhältnisse zwischen Mensch und Tier beschränken sich aber keineswegs auf das physiologische und pathologische Geschehen. Die Verhaltensforscher belehren uns auch über staunenswerte Parallelen im sozialen Verhalten höherer Tiere und des Menschen. Konrad Lorenz sagt in seinem faszinierenden Buche über die Naturgeschichte der Aggression: «Bei einem Tier (nämlich der Graugans), das noch nicht einmal zur bevorzugten Klasse der Säugetiere gehört, findet die Forschung einen Mechanismus des Verhaltens, der bestimmte Individuen lebenslänglich zusammen hält, der zum stärksten, alles Handeln beherrschenden Motiv geworden ist, der alle ,tierischen' Triebe, wie Hunger, Sexualität,

Aggression und Furcht, zu überwinden vermag und die Gesellschaftsordnung in ihrer artbezeichnenden Form bestimmt, In all den Punkten ist dieses Band jenen Leistungen analog, die bei uns Menschen mit den Gefühlen der Liebe und Freundschaft in ihrer reinsten und edelsten Form einhergehen».

Methoden und Erkenntnisse der Verhaltensforschung haben ihren Niederschlag in der experimentellen Psychopharmakologie gefunden, einem neuen Wissenschaftszweig der letzten zehn Jahre, in dem ebenfalls Tierärzte tätig sind.

Die Wissenschaft der molekularen Biologie scheint sich anzuschicken, für gewisse neurophysiologische Leistungen des Organismus, die bis anhin dem Verständnis unzugänglich waren, eine gewissermaßen materielle Erklärung zu finden.

Labyrinth-Lernversuche an Ratten zeigten, daß gleichzeitig mit der Speicherung von Informationen eine Anreicherung von Ribonukleinsäure in den Gehirnzellen zu beobachten ist (2). Eine gewisse Gedächtnisleistung hätte somit Modifikationen im Ribonukleinsäuregehalt der Neuronen zur Grundlage, eine Hypothese, die sich Cameron (2) zu eigen machte. Dieser Autor berichtete denn auch 1962 über eine deutliche Verbesserung des Erinnerungsvermögens bei arteriosklerotischen und praesenilen Patienten nach Injektion großer Mengen von Ribonukleinsäure.

Damit kommen wir wieder vom Menschen weg zu den wahrhaft verblüffenden Experimenten, die McConnell (20, 7) mit Strudelwürmern anstellte. Diese Tiere wurden derart trainiert, das sie auf einen Lichtreiz mit einem Schutzreflex antworteten. Verfütterte man nun Teile dieser angelernten Tiere an ungelernte Würmer, so waren diese leichter und schneller an den Lichtreiz zu konditionieren, sie lernten rascher, als Kontrollwürmer mit Normalfutter. Werden ferner Teile der angelernten Würmer mit einem Enzym versetzt, welches Ribonukleinsäure abbaut, so gehen sie in der Folge der Eigenschaft verlustig, diese gesteigerte Lernfähigkeit zu übertragen.

Ich habe Ihnen diese Experimente und Arbeitsrichtungen nicht etwa in der Absicht vorgetragen, eine Beteiligung der Veterinärmedizin an derartigen Arbeiten zu beanspruchen. Ich tat es im Sinne von Lorenz vielmehr,

um die Unhaltbarkeit der von der Wissenschaft längst aufgegebenen Sonderstellung der Menschen in einer allgemeinen Biologie besonders herauszustellen. Der Verzicht auf die Idee einer umfassenden Sonderstellung des Menschen in der Natur müsste sodann zu einer verständnisvolleren Beurteilung der Bemühungen des Tierarztes um das Tier und damit um den Menschen selbst führen.

Wir verlassen jetzt das Gebiet der Grundlagenforschung, in der die Veterinärmedizin in vielfältiger Weise zum Wohle der menschlichen Gesundheit ihren Beitrag leistet und betrachten die enorm wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, die ihr aus ihrer Stellung als Mittlerin zwischen Landwirtschaft und Medizin erwächst.

Ich habe bereits dargelegt, das in der Tiermedizin nicht die Erhaltung des individuellen Lebens im Vordergrund steht, sondern die Erhaltung und Mehrung der Gesundheit der Gruppe, der Population, an deren Ergebnis, nämlich der Steigerung wirtschaftlicher Werte, das ganze Volk interessiert ist. Es ist unbestritten, das ohne eine gut funktionierende Veterinärmedizin die ökonomische Basis vieler Länder in Frage gestellt wäre. Auf einen einfachen Nenner gebracht, heisst diese Basis aber Produktion von tierischem Protein, und die Versorgung der Menschen mit tierischem und pflanzlichem Protein ist wegen des gewaltigen Bevölkerungsdruckes, vorab in den Entwicklungsländern, von einer derart brennenden Aktualität, das Schwabe die ungenügende Nahrungsmittelproduktion als das wichtigste nicht-politische Problem bezeichnete, mit dem wir heuzutage konfrontiert sind.

Dag Hammarskjöld schrieb 1958: «Unsere Generation wird in 10 bis 20 Jahren nach dem Erfolg ihrer Anstrengungen beurteilt werden, den sie im Kampf gegen Hunger, Krankheit, Elend und Unwissenheit in der Welt erringt».

Welch ein Gegensatz zur allerdings in anderem Zusammenhang gestellten Frage von Bernard Shaw: «What has posterity done for me, that I should do anything for posterity?».

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zählte die Welt 1 Milliarde Menschen, heute 3 Milliarden, und bis im Jahr 2000, das heisst in 35 Jahren, wird sie sich auf 6 Milliarden verdoppelt haben.

Nach den Richtlinien der FAO braucht ein Säugling 2,3 bis 1,5 g Protein pro kg Körpergewicht pro Tag, und ein Erwachsener, 0,35 g. Diese Erfordernisse sind in riesigen Gebieten der Erde nicht garantiert, so dass nach den sehr vorsichtigen Berechnungen von Sukathme, welche frühere, wohl zu hoch gegriffene, Schätzungen der FAO korrigieren, 10 bis 15 % das sind 300 bis 500 Millionen Menschen, in der Welt Hunger leiden und weitere 35 % fehlernährt sind. Somit wäre die Hälfte der Weltbevölkerung entweder unterernährt oder falsch ernährt, und als Folge müsste bis 1980 die Welt-Lebensmittelproduktion mehr als verdoppelt werden, wenn die Bevölkerungszunahme gemäss den Schätzungen der Vereinten Nationen in der bisher unkontrollierten Weise fortschreitet. Bis im Jahre 2000 wäre sie zu verdreifachen, wenn eine mäßige Besserung des Ernährungszustandes der Weltbevölkerung angestrebt wird.

Die Schlüsse, die aus dieser dramatischen und explosiven Situation gezogen werden, sind geteilt. Die Optimisten äußern die Ansicht, die Erde biete genug Platz und die menschliche Energie finde Mittel und Wege zur angemessenen Produktionssteigerung, andere sind durch die Lage alarmiert. So der Genetiker und Nobelpreisträger Lederberg. Er spricht von einem katastrophalen Anstieg der Weltbevölkerung, hervorgerufen durch die nicht kompensierte Kontrolle der Frühsterblichkeit. Desgleichen Szent-Györgyi: «Progress can be harmful if not planned», und es stellt sich die heikle Frage, wie weit man Hygiene in Entwicklungsländern treiben soll, wenn eine ausreichende Ernährung nicht gesichert ist. Besser kann die Problematik der Lage kaum umschrieben werden, als es Szent-Györgyi mit einer kleinen Anekdote tat: «Ich fütterte letztes Jahr Meisen in meinem Garten», sagte er, «weil sie hungrig waren. Jetzt habe ich zehnmal mehr Meisen wie letztes Jahr, und wieder sind sie hungrig, bloss sind es jetzt zehnmal mehr». Dies ist genau die Situation, die sich jetzt bei den Menschen Ceylons nach erfolgreicher Malariabekämpfung abspielt.

Die Antwort wäre wohl die Verbesserung der Hygiene bei gleichzeitiger Steigerung der Lebensmittelproduktion. Ein Ökonom aus Nigeria, also nicht ein weisser Mann, äußerte sich dazu folgendermaßen (zu Brain [2]): «Ich weiß, ich sollte das nicht sagen, aber ich hoffe, daß sie etwas

zur Verbesserung der Landwirtschaft tun, bevor sie die Hygiene weiterhin verbessern».

Für die Veterinärmedizin ist das weltweite Problem des Hungers eine Herausforderung von bisher ungeahntem Ausmass (14), sie wird deshalb ihre Anstrengungen zweifellos verstärken, ist sie doch gerade für Entwicklungsländer von vitaler Bedeutung. Die menschliche Gesundheit steht und fällt in diesen Gebieten mit der Gesundheit des Tierbestandes. Das Unterangebot an Protein ist in diesen Gebieten entweder bedingt durch Mangel an Schlachttieren, schlechte Produktivität, hohe Sterblichkeit und Krankheitsanfälligkeit oder durch mangelhafte Ausnützung der vorhandenen Ressourcen an tierischen Produkten (14). So produzieren indische Kühe im Durchschnitt nur etwa 150 kg Milch/Jahr und die Hühner etwa 50 Eier, während hierzulande hochgezüchtete Leistungstiere 4000 bis 10000 kg Milch bzw. 250 Eier liefern können. Gleichzeitig wurden parallel zur enorm gesteigerten Leistung durch züchterische, ernährungstechnische und organisatorische Massnahmen die Produktionskosten eindrücklich gesenkt. Damit nimmt der Tierarzt, dem in der Sicherstellung der Eiweißproduktion eine der wichtigsten Aufgaben erwächst, maßgebenden Einfluß auf die Volkswohlfahrt, und zwar gleichermaßen in hoch zivilisierten Ländern wie in solchen mit primitiven Verhältnissen.

Die Verluste, die der Volkswirtschaft durch tierische Krankheiten jährlich entstehen, sind gewaltig und erreichen in den USA 2 Milliarden Dollar; der Maul- und Klauenseuchezug von 1952 kostete Deutschland, Frankreich und Großbritannien 245 Millionen Dollar (14), in der Schweiz verlieren wir allein durch krankheitsbedingte Ausfälle in der Milchproduktion 9 Millionen Franken jährlich (8).

Alle diese Verluste entstehen durch Tod, Abortus, Konfiskation, Woll- und Häuteschäden, ungenügende Produktion; geringe Arbeitskraft, Unfruchtbarkeit, Verderbnis von tierischen Lebensmitteln sowie endlich durch vom Tier erworbene Krankheit des Menschen selbst.

Bei vermehrter Beanspruchung veterinärmedizinischer Hilfe wäre diese in der Lage, einen hohen Prozentsatz dieser Verluste zu verhindern und damit zu einer enormen Steigerung der so dringend benötigten Eiweißproduktion beizutragen.

Da der Tierarzt erheblich mehr Energien in die mögliche Verhütung der aufgezählten Schäden investiert, als in deren Beseitigung, ist er vornehmlich der Prophylaxe verpflichtet. Präventivmassnahmen haben auch in der heutigen Menschenmedizin eine beträchtliche Aufwertung erfahren, man denke nur an die Arbeitshygiene, Unfallprophylaxe, Aufklärung zu verbesserter Ernährung und die Infektionsprophylaxe durch Massenimpfungen wie bei der Poliomyelitis.

Für den Tierarzt aber ist die Prophylaxe und öffentliche Hygiene seit jeher seine traditionelle Hauptaufgabe; die alten Tierarzneischulen wurden unter diesem Gesichtswinkel gegründet. Der Tierarzt ist sozusagen von Berufs wegen Gruppenmediziner, damit Hygieniker und, wie wir sehen werden, auch Epidemiologe.

Daraus erwächst ihm die grosse Verantwortung der Lebensmittelhygiene, soweit sie tierische Produkte betrifft; eine uralte Aufgabe.

Schon Moses erliess Gesetze über den Fleischgenuß. Im Mittelalter errichteten die Stadtväter von Augsburg ein Gemeindeschlachthaus und die Stadt Basel bestimmte, daß alter Fisch als Speise minderer Qualität gelte, somit nur an Fremde zu verkaufen sei (14)!

Das Hauptziel der Lebensmittelhygiene besteht in der Minderung der Gefahr einer Krankheitsübertragung auf den Menschen, aber auch im Kampf gegen die Verderbnis. Zu diesem Zweck kontrolliert der tierärztliche Lebensmittelhygieniker das lebende Tier, die Schlachtung, die Organe auf pathologische Läsionen, die Verarbeitung des Fleisches, dessen Verpackung, Lagerung und Verkauf. In der Verfolgung dieses Zieles vertritt der Tierarzt nun nicht mehr in erster Linie die Interessen des Tierbesitzers, sondern der Konsumenten, und er hat dabei mit nie erlahmendem Verantwortungsbewußtsein zu prüfen, zu entscheiden, zu belehren und sich oft genug auch gegen Unverstand, Renitenz und schnödes Rentabilitätsdenken durchzusetzen. Er versieht hier im Hintergrund eine zwar wenig spektakuläre, aber um so lebenswichtigere Arbeit, und weil wir uns gewohnt sind, das reibungslose Funktionieren eines Apparates als gegeben hinzunehmen, werden wir ihrer erst gewahr, wenn durch Verkettung unglücklicher Umstände und nicht erkannter Fehler die Öffentlichkeit durch eine Massenerkrankung alarmiert wird. Vorkommnisse wie die letzten drei ausgedehnten Salmonella-Lebensmittelvergiftungen

mit wohl mehreren Tausend Erkrankten, sind immer wieder Anlaß, von den Produzenten das Äußerste an Hygiene zu verlangen, und bei der heutigen Tendenz zur zentralen Massenverpflegung begibt sich der tierärztliche Lebensmittelhygieniker in eine riesengroße Verantwortung, um die er nicht zu beneiden ist.

Die Öffentlichkeit schuldet dem Tierarzt Dank für diese Arbeit im Dienste der menschlichen Gesundheit.

Wir sahen somit, dass der Mensch tierische Krankheit aquirieren kann, und in der Tat hat man bis heute erkannt, dass von den mehr als 200 infektiösen Tierkrankheiten über 100 zwischen Mensch und Tier ausgetauscht werden können (14). Man spricht von den sogenannten Zoonosen, ein Begriff, der auf Virchow zurückgeht, und meint damit alle parasitären, bakteriellen und Viruserkrankungen, deren Erreger sowohl den Menschen wie das Tier als Wirt benützen können.

Die Zoonosenforschung ist ein eigener Wissenszweig geworden, der sich in voller Entwicklung befindet. Die Bezeichnung Zoonose hat einen anthropozentrischen Aspekt, das Interesse erschöpft sich in der Erforschung der Gefährdung des Menschen durch die tierische Infektion.

Demgegenüber zeichnet sich mehr und mehr eine Arbeitsrichtung ab, die sich für Epidemiologie in umfassendem Sinne interessiert, die sich nicht nur die Frage stellt, wie der Erreger in den tierischen und menschlichen Organismus gelangt, sondern dessen Schicksal außerhalb des Wirtes und vor allem zwischen den Epidemien erfahren möchte.

Epidemiologie ist also nicht nur das Studium der Krankheiten von Populationen mit Betonung von Prophylaxe und Seuchenbekämpfung, sondern ist ein Gebiet medizinischer Ökologie, das Studium der gegenseitigen Beeinflussung von Wirt, Erreger und Umwelt.

Als Beispiele mögen das Gelbfieber, die Pest und die Virusencephalitiden dienen, die Mensch und Tier befallen, aber unabhängig davon Wildtiere als Reservoir benützen (14).

Diese mehr biologische Betrachtungsweise der Infektionskrankheiten findet bei den Tierärzten eifrige Verfechter, weil sie, wie ich bereits ausführte, traditionellerweise in erster Linie Gruppenmediziner und somit berufene Epidemiologen sind. Aber die Aufgabe ist derart komplex, das sie, wie kaum eine zweite, die enge Zusammenarbeit einer Menge von

Disziplinen gebieterisch fordert, und so wird es sich denn unter glücklichen Umständen ergeben, dass Arzt, Tierarzt, Zoologen, Parasitologen, Hydrologen, Ökologen, Entomologen, Mikrobiologen, Wildspezialisten, Techniker, Gesundheitsämter zusammenarbeiten, und in fremden Ländern wird der Forscher gut daran tun, sich mit soziologischen Eigenheiten und religiösen Tabus vertraut zu machen, wenn er erfolgreich sein will. Überall aber, in der Schweiz nicht weniger als bei fremden Völkern, ist Menschenkenntnis durch nichts anderes zu ersetzen, denn in der Seuchenbekämpfung bleibt der Erfolg aus ohne Mitarbeit der Bevölkerung, und Mitarbeit ist nur erhältlich, wenn es gelingt, bei den Leuten Verständnis und Einsicht zu wecken.

Die frühere tierärztliche Seuchenbekämpfung richtete sich fast ausschliesslich gegen diejenigen Tierkrankheiten, die für den einzelnen Tierbesitzer untragbare wirtschaftliche Schäden im Gefolge hatten. Heute zeichnet sich aber als Konsequenz der Zoonosenforschung die Tendenz ab, auch veterinärmedizinisch und wirtschaftlich weniger bedeutsame Krankheiten mit öffentlichen Mitteln anzugehen, weil sie den Menschen direkt bedrohen, eine Tendenz, die im neuen Tierseuchengesetz voraussichtlich ihren Niederschlag finden wird. Ich denke dabei an die symptomlosen Salmonellaausscheider unter unseren Schlachttieren, die zwar Millionen von potentiell menschenpathogenen Keimen ausscheiden, ohne dadurch klinisch im geringsten beeinträchtigt zu sein, die aber unter unglücklichen Umständen durch bakterielle Verschmutzung von Lebensmitteln ausgedehnte Lebensmittelvergiftungen verursachen können. Ich denke ferner an die undankbare Bekämpfung der Wildtollwut, bei der das Interesse an der Erhaltung des Wildbestandes hinter die Verpflichtung zurücktreten muss, den Menschen vor einer der entsetzlichsten Krankheiten zu bewahren. Statistische Überlegungen über die Seltenheit tödlicher Fälle unter der Gesamtbevölkerung eines Landes müssen angesichts der Angst versagen, welche die von tollwütigen oder verdächtigen Tieren gebissenen Personen heimsucht. In den USA sind das immerhin jährlich 30000 bis 40000 Menschen (16). Die Veterinärmedizin ist demnach bereit, den Teil an Verantwortung für die menschliche Gesundheit, der ihr zugemutet werden kann, zu tragen.

Meine Damen und Herren,

Ich habe versucht, Ihnen die außerordentlich vielseitigen Tätigkeitsbereichs der Veterinärmedizin als Zweig der Gesamtmedizin nahe zu bringen. Unser Beruf hat seinen ursprünglich rein landwirtschaftlichen Rahmen vorab durch die stürmische Entwicklung der Mikrobiologie und der Grundlagenforschung längst gesprengt und dringt mit seiner Tätigkeit in das Leben jedes Einzelnen. Die großartigen Erfolge der Humanmedizin in der Erhaltung des Menschenlebens sind uns Ansporn und Grund zu ungeteilter Bewunderung, aber wenn wir der Definition der Weltgesundheitsorganisation folgen, wonach Gesundheit nicht nur Freisein von Krankheit ist, sondern ein Zustand physischen, seelischen und sozialen Wohlbefindens (15), so erhellt daraus, das der moderne Mensch in fortgeschrittenen und schon gar in den zurückgebliebenen Ländern ebenso wenig der veterinärmedizinischen Hilfe entraten kann, ohne wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schaden zu nehmen.

Im Interesse des gemeinsamen Zieles der Volksgesundheit müssen Menschen- und Tiermedizin in stets engerer Zusammenarbeit das Beste zu geben versuchen. Dies im Sinne von Rudolf Virchow (14), der schon zu einer Zeit, da die Mikrobiologie noch in den Kinderschuhen steckte, aussprach:

«Zwischen Tier- und Menschenmedizin gibt es keine Trennlinle, noch sollte eine bestehen. Das Objekt ist verschieden, aber die gewonnene Erkenntnis bildet die Grundlage der Gesamtmedizin».

Literatur